Allgemeine Informationen

Panthergeckos sind nahe Verwandte der Leopardgeckos, jedoch kleiner, dunkler und mit einer großen Variationsbreite. Eine spannende Alternative für Halter, die etwas Abwechslung suchen.

Sie sind ruhiger als viele andere Arten und zeigen ein deutliches Erkundungsverhalten. Panthergeckos sind ideal für Halter, die kleinere Eublepharis-Arten mit besonderem Look bevorzugen.

Verhalten

Panthergeckos sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie sind ruhiger als viele andere Arten und zeigen ein deutliches Erkundungsverhalten.

Ihr Temperament ist neugierig, ruhig und gut handhabbar. Sie sind bodenbewohnend und verbringen viel Zeit in Verstecken oder auf dem Bodengrund. Sie zeigen territoriales Verhalten, besonders Männchen.

Panthergeckos sind keine Kletterer – sie haben keine Haftlamellen und bewegen sich hauptsächlich auf dem Bodengrund. Sie sind jedoch gute Läufer und können schnell sein, wenn sie sich bedroht fühlen.

Natürlicher Lebensraum

Der Panthergecko ist in Afghanistan, Pakistan und Nordwest-Indien beheimatet. Dort bewohnt er trockene, felsige Gebiete und Halbwüsten. Er lebt hauptsächlich am Boden und versteckt sich tagsüber in Höhlen, unter Steinen oder in Felsspalten.

Das Klima ist trocken bis halbtrocken mit Temperaturen um 26-30°C tagsüber und kühleren Nächten (22-24°C). Die Luftfeuchtigkeit ist niedrig (40-60%). Die Art ist an trockene Bedingungen angepasst.

Aussehen und Größe

Panthergeckos erreichen eine Gesamtlänge von 12-15 cm, was sie etwas kleiner macht als Leopardgeckos. Ihr Körper ist robust gebaut mit einem dicken Schwanz, der als Fettspeicher dient.

Die Farben variieren stark: braun, grau, gelblich, oft mit Bändern. Die Grundfärbung ist meist dunkler als beim Leopardgecko. Es gibt eine große Variationsbreite in der Färbung und Musterung.

Ein charakteristisches Merkmal sind die beweglichen Augenlider (im Gegensatz zu vielen anderen Geckoarten). Sie haben keine Haftlamellen, sondern Krallen an den Zehen.

Besonders interessant: Panthergeckos können ihren Schwanz bei Stress abwerfen, dieser wächst nach (allerdings nicht so perfekt wie der ursprüngliche).

Terrarium und Einrichtung

Panthergeckos benötigen ein Bodenterrarium mit ausreichend Bodenfläche. Die Mindestmaße betragen 60 × 45 × 45 cm (L x B x H) für ein Tier. BODENFLÄCHE ist wichtig! Bodenbewohner brauchen horizontale Fläche.

Wichtige Einrichtungsgegenstände:

  • Bodengrund: Lehm-Sand-Gemisch (grabfähig), Reptiliensand, Fliesen oder Küchenpapier. Vorsicht bei reinem Sand für Jungtiere (Verstopfungsgefahr bei Aufnahme).
  • Verstecke: Mehrere Verstecke in verschiedenen Bereichen (warme und kühle Seite), Höhlen, Korkröhren, Steine
  • Feuchte Box: Eine feuchte Box mit feuchtem Moos für die Häutung (wichtig!)
  • Wasserschale: Flache Trinkschale (wird regelmäßig genutzt)
  • Struktur: Flache Steine, Äste (niedrig), Rückwand (optional)

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Temperatur: 26-30°C tagsüber, Wärmespot bis 34°C. Nachts: 22-24°C. Eine lokale Wärmequelle (z.B. Spotstrahler oder Heizmatte) ist empfehlenswert, um einen Wärmespot zu schaffen. WICHTIG: Temperaturgefälle schaffen (warme und kühle Seite).

Luftfeuchtigkeit: 40-60%. Erreichen durch: Leichtes Sprühen (1x täglich), Wasserschale. WICHTIG: Eine feuchte Box mit feuchtem Moos sollte immer verfügbar sein für die Häutung.

Beleuchtung

Moderate Tageslichtlampe: 10-12 Stunden täglich. UV-Beleuchtung ist optional, aber für das Wohlbefinden der Tiere empfehlenswert. Eine Wärmelampe oder Heizmatte für den Wärmespot ist empfehlenswert.

Ernährung

Panthergeckos sind reine Insektenfresser und ernähren sich ausschließlich von lebenden Insekten.

Hauptnahrung:

  • Grillen (verschiedene Größen je nach Geckogröße)
  • Heimchen
  • Heuschrecken
  • Schaben (Dubia, Argentinische Waldschaben)
  • Wachsmaden (sparsam, da fettreich)
  • Zophobas (sparsam, da fettreich)

Supplements: Insekten sollten immer mit Kalzium- und Vitaminpulver bestäubt werden. Dies ist besonders wichtig für wachsende Tiere und Weibchen. Kalzium sollte bei jeder Fütterung gegeben werden, Vitamine 1-2x pro Woche.

Fütterung sollte alle 2-3 Tage für Adulte erfolgen, bei Jungtieren häufiger (täglich bis alle 2 Tage). Die Fütterung erfolgt am besten abends oder nachts, wenn die Tiere aktiv sind.

WICHTIG: Futterinsekten sollten vor der Fütterung gut gefüttert werden (gut ernährt = gut ernährtes Gecko).

Gesundheit und Pflege

Häutung: Panthergeckos häuten sich regelmäßig. Eine feuchte Box mit feuchtem Moos ist essentiell für eine problemlose Häutung. Reste der alten Haut sollten entfernt werden, besonders an Zehen und Schwanzspitze, da diese absterben können.

Häufige Gesundheitsprobleme:

  • Metabolic Bone Disease (MBD): Bei Kalziummangel. Vorbeugung: Regelmäßige Kalzium-Supplementierung bei jeder Fütterung, UV-Licht optional.
  • Häutungsprobleme: Hautreste an Zehen, Schwanz, besonders um die Augen. Vorbeugung: Feuchte Box mit feuchtem Moos immer verfügbar, ausreichende Luftfeuchtigkeit.
  • Schwanzabwurf: Bei Stress, grobem Handling, Revierkämpfe. Wächst nach, aber nicht so perfekt wie der ursprüngliche. Nicht lebensbedrohlich, aber vermeidbar.
  • Verstopfung: Bei Aufnahme von zu viel Sand (besonders bei Jungtieren). Vorbeugung: Vorsicht bei reinem Sand, besser Lehm-Sand-Gemisch oder Fliesen.
  • Parasiten: Regelmäßige Kotuntersuchungen empfohlen.

Regelmäßige Gesundheitschecks: Beobachte täglich Aktivität, Appetit, Augen, Nase und Maul. Bei Anzeichen von Krankheit: Sofort einen Reptilien-Tierarzt konsultieren.

Reinigungsroutine:

  • Täglich: Wasserschale reinigen und auffüllen, Kot entfernen
  • Wöchentlich: Substrat oberflächlich reinigen, feuchte Box kontrollieren
  • Monatlich: Teilweise Substratwechsel
  • Alle 3-6 Monate: Komplettreinigung des Terrariums

Handling und Eingewöhnung

Panthergeckos benötigen eine Eingewöhnungsphase von mindestens 1-2 Wochen. In dieser Zeit sollte Handling vermieden werden, außer für notwendige Kontrollen.

Tipps für erfolgreiches Handling:

  • Langsam und ruhig herantasten
  • Von unten greifen, nicht von oben (vermeidet Stress)
  • Kurz halten (2-5 Minuten), dann zurück ins Terrarium
  • Nicht nach Häutung oder Fütterung handhaben
  • Beobachte die Körpersprache – bei Stress sofort zurück ins Terrarium

Panthergeckos können springen und sollten vorsichtig gehalten werden. Halte sie immer über einer weichen Oberfläche oder nahe zum Terrarium, um Verletzungen zu vermeiden.

Wichtig: Der Schwanz kann bei Stress abgeworfen werden. Dieser wächst nach, aber nicht so perfekt wie der ursprüngliche. Vermeide Stress beim Handling.

Gruppenhaltung

Panthergeckos sollten einzeln oder in kleinen Gruppen gehalten werden (1 Männchen, 1-2 Weibchen). WICHTIG: Niemals mehrere Männchen zusammen halten – dies führt zu aggressivem Verhalten und Kämpfen.

Beobachte das Verhalten regelmäßig – bei Aggression oder Stress sollten die Tiere sofort getrennt werden. Ausreichend Platz und Versteckmöglichkeiten für jedes Tier sind essentiell. Mehrere Futterstellen anbieten, um Konkurrenz zu vermeiden.

Bei Gruppenhaltung sollten die Tiere regelmäßig beobachtet werden, um sicherzustellen, dass alle Tiere fressen und sich wohlfühlen.

Fortpflanzung & Zucht

Die Zucht von Panthergeckos sollte nur von erfahrenen Haltern durchgeführt werden. Geschlechtsreife erreichen die Tiere mit etwa 12-18 Monaten und mindestens 40g Körpergewicht.

Zuchtablauf:

  1. Paarung erfolgt meist nachts
  2. Weibchen legt 4-6 Wochen später 1-2 Eier (oft vergraben)
  3. Mehrere Gelege pro Jahr möglich
  4. Inkubation: 45-60 Tage bei 26-30°C
  5. Temperaturenabhängige Geschlechtsbestimmung möglich (höhere Temperaturen = mehr Männchen)

Jungtiere schlüpfen mit etwa 5-7 cm und können sofort kleine Insekten fressen. Sie sollten separat aufgezogen werden.

Eier: Panthergeckos legen ihre Eier in feuchtes Substrat. Die Eier sollten vorsichtig in einen Inkubator überführt werden, ohne sie zu drehen (Markierung auf der Oberseite anbringen).

Wichtig: Weibchen benötigen erhöhte Kalzium-Gabe während der Trächtigkeit. Legebox mit feuchtem Substrat für die Eier bereitstellen. Ausreichend Erholungszeit zwischen Legen einplanen, um die Gesundheit der Weibchen zu schützen.

Besonderheiten und interessante Fakten

  • Verwandt mit Leopardgecko: Naher Verwandter des Leopardgeckos, aber kleiner und dunkler
  • Bewegliche Augenlider: Hat bewegliche Augenlider (im Gegensatz zu vielen anderen Geckoarten)
  • Keine Haftlamellen: Hat Krallen statt Haftlamellen, ist bodenbewohnend
  • Schwanzregeneration: Kann bei Stress den Schwanz abwerfen, dieser wächst nach (aber nicht perfekt)
  • Große Variationsbreite: Viele verschiedene Farben und Musterungen
  • Fettspeicher: Der dicke Schwanz dient als Fettspeicher

Für Anfänger geeignet

TEILWEISE ⭐⭐⭐ (3/5)

Geeignet für Halter mit etwas Erfahrung:

  • Ähnlich wie Leopardgecko, aber etwas anspruchsvoller
  • Benötigt regelmäßige Kalzium-Supplementierung
  • Feuchte Box für Häutung essentiell
  • Gut handhabbar, wird zahm
  • Interessante Alternative zum Leopardgecko

Nachteile:

  • Etwas anspruchsvoller als Leopardgecko
  • Benötigt regelmäßige Pflege
  • Schwanzabwurf möglich

Ideal für: Halter, die kleinere Eublepharis-Arten mit besonderem Look bevorzugen.

Rechtliche Aspekte

Artenschutz: Keine besonderen Schutzbestimmungen (LC - Least Concern)

Herkunftsnachweis: Nicht erforderlich

Meldepflicht: Keine Meldepflicht

Haltungsanforderungen

Terrarium-Größe

60x45x45 cm für ein Tier

Temperaturbereich

18°22° 26° 30° 35°
Tag: 26-30°C
Nacht: 22-24°C
Wärmer als 4 Arten, kühler als 1 Art

Luftfeuchtigkeit

40-60%

Bodengrund

Lehm-Sand-Gemisch (grabfähig)

Ernährung

Reiner Insektenfresser: Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Schaben, gelegentlich Wachsmaden und Zophobas. Bestäuben mit Kalzium- und Vitaminpulver. Fütterung alle 2-3 Tage für Adulte.

Empfohlene Ausstattung

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