Anzeichen eines gesunden Geckos
Bevor wir über Krankheitssymptome sprechen, ist es wichtig zu wissen, wie ein gesunder Gecko aussieht und sich verhält:
- Aktives Verhalten: Bewegt sich normal, zeigt Jagdverhalten
- Guter Appetit: Frisst regelmäßig und zeigt Interesse an Futter
- Klare Augen: Keine Trübung, keine Schwellung
- Normale Körperhaltung: Keine gekrümmte Haltung, keine Schwierigkeiten beim Klettern
- Praller Schwanz: Bei Arten mit Fettspeicher (z.B. Leopardgecko)
- Erfolgreiche Häutung: Haut löst sich vollständig, keine Reste an Zehen oder Schwanz
- Normale Atmung: Kein Keuchen, keine Atemgeräusche
Regelmäßige Beobachtung ist der Schlüssel zur frühzeitigen Erkennung von Problemen.
Häufige Krankheitssymptome
1. Appetitlosigkeit
Normale Ursachen:
- Vor der Häutung (normal)
- Eingewöhnungsphase (neuer Gecko)
- Trächtigkeit (bei Weibchen)
Besorgniserregend:
- Appetitlosigkeit länger als 1-2 Wochen
- Gewichtsverlust
- Kombiniert mit anderen Symptomen
Lösung: Überprüfe Temperatur, Stressfaktoren, biete verschiedene Futtertiere an. Bei längerer Appetitlosigkeit: Tierarzt konsultieren.
2. Häutungsprobleme
Symptome:
- Reste der alten Haut an Zehen, Schwanzspitze oder Augen
- Schwierigkeiten beim Häuten
- Mehrfache Häutungsversuche ohne Erfolg
Ursachen:
- Zu trockene Umgebung (niedrige Luftfeuchtigkeit)
- Mangelernährung
- Krankheit
Lösung: Feuchte Box mit feuchtem Moos bereitstellen, Luftfeuchtigkeit erhöhen, vorsichtig Reste entfernen (nur wenn nötig). Bei hartnäckigen Resten an Zehen: Tierarzt konsultieren, da Zehen absterben können.
3. Metabolische Knochenkrankheit (MBD)
Symptome:
- Weiche Kiefer (Gummi-Kiefer)
- Gekrümmte Gliedmaßen
- Schwierigkeiten beim Klettern
- Krampfanfälle
- Schwache Hinterbeine
Ursache: Kalziummangel, oft kombiniert mit Vitamin-D3-Mangel
Lösung: Sofort Tierarzt konsultieren! Kalzium-Supplementierung erhöhen, UVB-Beleuchtung bei tagaktiven Arten überprüfen. MBD kann bei frühzeitiger Erkennung behandelt werden, in fortgeschrittenen Stadien kann sie tödlich sein.
Vorbeugung: Regelmäßige Kalzium-Supplementierung (2-3x pro Woche), richtige UVB-Beleuchtung bei tagaktiven Arten.
4. Impaction (Verstopfung)
Symptome:
- Kein Kot über mehrere Tage
- Geschwollener Bauch
- Appetitlosigkeit
- Lethargie
Ursachen:
- Falsches Substrat (z.B. Sand bei Jungtieren)
- Zu große Futtertiere
- Niedrige Temperaturen (Verdauungsprobleme)
Lösung: Tierarzt konsultieren! Wärme erhöhen, sanfte Bauchmassage (nur nach Anweisung des Tierarztes). Bei hartnäckigen Fällen kann eine Operation notwendig sein.
Vorbeugung: Richtiges Substrat verwenden, Futtertier-Größe beachten, Temperatur kontrollieren.
5. Parasiten
Symptome:
- Durchfall
- Gewichtsverlust trotz Appetit
- Lethargie
- Blut im Kot
- Sichtbare Würmer im Kot
Ursachen: Würmer, Einzeller (z.B. Kokzidien), Milben
Lösung: Tierarzt konsultieren! Kotprobe untersuchen lassen, Behandlung mit Medikamenten. Terrarium gründlich reinigen und desinfizieren.
Vorbeugung: Quarantäne für neue Tiere, regelmäßige Gesundheitschecks, saubere Haltung.
6. Atemwegsinfektionen
Symptome:
- Keuchen oder Atemgeräusche
- Offenes Maul beim Atmen
- Nasenausfluss
- Blasen im Maul
- Lethargie
Ursachen: Bakterielle Infektionen, oft durch falsche Temperaturen oder hohe Luftfeuchtigkeit bei Wüstenarten
Lösung: Sofort Tierarzt konsultieren! Antibiotika-Behandlung erforderlich. Temperatur und Luftfeuchtigkeit überprüfen und anpassen.
Vorbeugung: Richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit für die Art, gute Belüftung im Terrarium.
7. Übergewicht
Symptome:
- Sehr dicker Schwanz (bei Arten mit Fettspeicher)
- Fettablagerungen am Körper
- Träge Bewegung
- Schwierigkeiten beim Klettern
Ursachen: Zu häufige Fütterung, zu fetthaltige Futtertiere (Wachsmaden, Zophobas)
Lösung: Fütterungsfrequenz reduzieren (auf alle 3-4 Tage), weniger fetthaltige Futtertiere anbieten, mehr Bewegung ermöglichen.
8. Untergewicht
Symptome:
- Dünner Schwanz (bei Arten mit Fettspeicher)
- Rippen sichtbar
- Eingefallene Flanken
- Lethargie
Ursachen: Appetitlosigkeit, Parasiten, Krankheit, falsche Temperaturen
Lösung: Tierarzt konsultieren! Parasiten ausschließen, Temperatur überprüfen, häufiger füttern, nahrhaftere Futtertiere anbieten.
Regelmäßige Gesundheitschecks
Täglich:
- Aktivität beobachten
- Appetit überprüfen
- Wasserschale kontrollieren
- Kot überprüfen (Konsistenz, Farbe)
Wöchentlich:
- Gewicht überprüfen (wägen)
- Körperhaltung und Bewegung beobachten
- Augen, Nase und Maul überprüfen
- Häutung überprüfen
Monatlich:
- Gründliche Sichtprüfung
- Verhalten dokumentieren
- Bei Bedarf: Tierarzt für Routine-Check
Wann zum Tierarzt?
Konsultiere sofort einen Reptilien-Tierarzt bei:
- Anzeichen von MBD (weiche Kiefer, gekrümmte Gliedmaßen)
- Atemwegsinfektionen (Keuchen, Atemgeräusche)
- Blut im Kot
- Längerer Appetitlosigkeit (mehr als 1-2 Wochen)
- Starkem Gewichtsverlust
- Krampfanfällen
- Häutungsproblemen, die nicht selbst behoben werden können
- Jeglichen Anzeichen von Krankheit, die du nicht erklären kannst
Wichtig: Suche einen Tierarzt, der Erfahrung mit Reptilien hat! Nicht alle Tierärzte haben Expertise mit Geckos.
Vorbeugung
Die beste Behandlung ist Vorbeugung:
- Richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit
- Regelmäßige Kalzium- und Vitamin-Supplementierung
- Artgerechtes Substrat
- Ausreichend Versteckmöglichkeiten
- Regelmäßige Reinigung
- Quarantäne für neue Tiere
- Regelmäßige Gesundheitschecks
Fazit
Die frühzeitige Erkennung von Krankheitssymptomen ist entscheidend für die Gesundheit deines Geckos. Beobachte dein Tier regelmäßig, führe Gesundheitschecks durch und konsultiere bei Unsicherheit einen Reptilien-Tierarzt.
Mehr Informationen findest du in unserem Gesundheits-Guide.